Bei Seminaren mit Menschen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften und der Techszene haben wir die Rolle der bisherigen Digitalisierung in unseren drei Bereichen diskutiert, sowie dabei alternative Vorstellungen zum Einsatz digitaler Technik entwickelt. Hier wollen wir die Ergebnisse dieser Seminaren darstellen, die Diskussion durch Beiträge vertiefen, ins Detail gehen und Kontroversen abbilden.

17.05.2022 — Meldung zu Kommunikation, Logistik, Mobilität

Veröffentlichung: Broschüre zum Projekt

von Nicolas Guenot


Wege zum guten (digitalen) Leben für alle? Erkenntnisse aus dem Projekt. Aus den vielen Diskussionen mit Expert*innen, die wir im Rahmen dieses Projekts geführt haben, können wir einige Schlussfolgerungen ziehen. Diese fassen wir in einer Broschüre zusammen, die jetzt online zu lesen ist.

In der Broschüre „Digital bewegt — Wege zum guten (digitalen) Leben für alle“ werden viele Fragen rund um die Gestaltung und Nutzung digitaler Technik nachgegangen. Wie können Plattformen für nachhaltige Mobilität jenseits kapitalistischer Zwänge, immer mobil und erreichbar zu sein, gebaut werden? Welche digitalen Organisationssysteme für eine zukunftsfähige Logistik gibt es, die ohne den Zwang zu einer immer stärkeren Flexibilisierung auskommen? Und welche neuen sozialen Medien können sich von der Willkür der Algorithmen befreien und selbstbestimmt von allen benutzt und mitgestaltet werden?

Klar ist, dass wir uns für Kriterien stark machen müssen, die uns dabei helfen, digitale Technik zukunftsfähig zu machen und sie in der nötigen sozial-ökologischen Transformation zum Wohle aller und global gerecht einzusetzen.

12.05.2022 — Meldung zu Kommunikation, Logistik, Mobilität

Podium: Sozial-ökologische Zukunft mit digitaler Technik gestalten?

von Nicolas Guenot


Veranstaltung am 25.5.2022, 19-21 Uhr, in der Galerie KUB in Leipzig und im Livestream. Wie sieht eine Zukunft aus, in der gesellschaftliche Herausforderungen genau dann mit digitaler Technik gelöst werden, wenn das das sinnvollste Mittel ist? Wie kann mit der Klimakrise global gerecht umgegangen werden, wenn wir wirklich abwägen, wann digitale Technik mehr Probleme schafft als sie löst?

Dass eine tiefgreifende sozial-ökologische Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft nötig ist, machen vielfältige Krisen deutlich. Die Klimakrise ist dabei untrennbar mit Krisen globaler und sozialer Ausbeutung und Ungleichheit verbunden. In der aktuellen öffentlichen und politischen Debatte spielt digitale Technik als Lösung für diese Krisen eine zentrale Rolle: Über Mobilitätsplattformen und algorithmisch gesteuerte Lieferketten bis hin zu digitalen Medien sollen Wirtschaft und Gesellschaft effizienter und damit — so die Hoffnung — grüner gemacht werden. Die Zukunft, die dabei entworfen wird, ist meist ein „weiter wie bisher“ nur mit mehr Technik. Zentrale Herausforderungen wie Rebound-Effekte, Ressourcen- und Energieverbrauch digitaler Technik und die damit einhergehenden Veränderungen von Arbeitsbedingungen und gesellschaftlichen Machtverhältnissen werden dabei häufig vernachlässigt.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion werfen wir einen Blick darauf, wie eine sozial-ökologische Zukunft aussehen kann, wenn wir uns erlauben den Fokus zu weiten. Mit Perspektiven aus Wissenschaft, Klima- und Tech-Bewegung diskutieren wir wie digitale Technik gestaltet und genutzt werden müsste, damit sie wirklich zu mehr Klimaschutz, sozialer Gerechtigkeit und Selbstbestimmung beiträgt — und wo deren Grenzen liegen. Konkrete Beispiele dafür gibt es bereits und können als Kompass dafür dienen, wie wir als (Zivil-)Gesellschaft zu einem reflektierten und demokratischen Umgang mit dem großen Projekt „Digitalisierung“ kommen.

Referentinnen sind Andrea Vetter (Wissenschaftlerin und Journalistin an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und für das Oya Magazin), Claudia Henke (Mitbegründerin der Plattform-Kooperative SUPERMARKT) und Karolin Varner (Software Ingeneurin und Haeckse vom Chaos Computer Clubs).

Das Podium ist kostenlos und erfordert keine Anmeldung. Ein sensibler Umgang mit coronabedingte Vorsichtsmaßnahmen ist nach wie vor Teil unseres Veranstaltungskonzepts. Im Veranstaltungsraum werden Masken getragen und es wird regelmäßig gelüftet. Das Podium wird auch auf Youtube live übertragen werden.

04.05.2022 — Meldung zu Kommunikation

Fortbildung: Soziale Medien — von Techkonzernen zu freier Software

von Nicolas Guenot


Die Eroberung der Medien durch Techkonzerne hat tiefgreifende Veränderungen mit sich gebracht: Der ökologische Fußabdruck der allgegenwärtigen mobilen Geräte ist enorm angewachsen, Information machen ebenso wie Desinformation auf sozialen Medien und in Chatgruppen die Runde und täglich werden die klassische Leitmedien von einflussreiche Twitter-Nutzer*innen herausfordert. In der Corona-Pandemie sind digitale Kommunikationsformen noch wichtiger geworden und damit ist die Macht der Techkonzerne weiter angewachsen. Außerdem tobt im Internet nach wie vor der Kampf um Aufmerksamkeit, und hierbei gewinnen nicht immer Journalist*innen oder Menschen, die ihre Quellen gut recherchieren. Aus sozial-ökologischer Perspektive ist eine Neugestaltung der sozialen Medien also dringend nötig. Vorschläge für diese Neugestaltung sind mit alternativen soziale Medien in der Keimform bereits aus der kritische Tech-Szene entwickelt worden.

In diesem Workshop wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie Techkonzerne wie Facebook und Google die Medienlandschaft neu geprägt haben und wie ihre Plattformen die klassische Medienökonomie verändert haben. Wie werden Machtverhältnisse verschoben und welche Rolle spielen hierbei Journalist*innen? Wer wird in Meinungsbildungsprozessen und Wissensvermittlung bei sozialen Medien aktiv? Zudem wollen wir uns bereits vorhandene Alternativen näher angucken. Freie Software wie Mastodon strebt mit dem Fediverse nach eine selbstbestimmte digitale Öffentlichkeit, die uns eine Vision zukunftsfähiger digitalen Medien vorliegt. Wie sind diesen Alternativen raus aus der Nische zu holen? Und welche sozial-ökologischen Kriterien sollten wir uns für die künftige Entwicklung sozialer Medien geben?

Der Workshop richtet sich an alle Personen, die Interesse an dem Thema mitbringen, zum Beispiel Journalist*innen, in der digitalen Medienlandschaft Aktive oder auch Multiplikator*innen aus der politischen Bildung, Vereinen, (Umwelt-)Verbänden und Stiftungen. Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Der Workshop ist kostenlos und findet online statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.

21.03.2022 — Meldung zu Kommunikation

Podium: Die algorithmische Zukunft der Medien — Wie digitale Medien und Algorithmen die Öffentlichkeit neu gestalten

von Nicolas Guenot


Online-Veranstaltung am 31.3.2022, 18-20 Uhr. Die Entstehung der sozialen Medien hat nicht nur die herkömmlichen Muster des Medienkonsums verändert, sondern auch die Praxis der redaktionellen Arbeit: so werden zum Beispiel Journalist*innen gezwungen, sich an die Standards der neuen Plattformen anzupassen. Wenn sich der primäre Ort des gesellschaftlichen Diskurses in digitalen Räume verschiebt, in welchem Verhältnis stehen Journalismus und teilautomatisierte Aufgaben wie Content-Moderation und Community-Management?
Die Gefahren einer datengetriebenen und profitorientierten Strukturierung des „öffentlichen Raums“ — real handelt es sich dabei um private Räume in der Hand von Techkonzernen — wurden in den letzten, politisch turbulenten Jahren durch Debatten über Filterblasen deutlich sichtbarer. Die Ausbreitung prekärer Arbeit (zum Beispiel bei sogenannten Clickworkern) hingegen nicht: im Maschinenraum der Medienplattformen muss das wachsende digitale Prekariat versteckt hinter Algorithmen malochen. Während eine Flut von Fake News die journalistische Arbeit verschlingt, bildet sich in den dunklen Räumen der unkreativen Heimarbeit die neue gefährliche Klasse? Liegt dort die Macht, Medienplattformen zu erobern und informationelle Selbstbestimmung für alle zu erkämpfen? Kann das Internet sein Versprechen der 90er Jahre endlich erfüllen, Keimzelle einer globalen, freien Gesellschaft zu sein?
Wir wollen gemeinsam nach vorne denken und nach Auswegen aus Filterblasen und algorithmischer Entfremdung suchen. Dabei sind viele Fragen noch offen. Welche Entwürfe, vom Plattformkooperativismus bis hin zur Vergesellschaftung, zeigen uns wohin es gehen könnte? Welche digitalen Medien sollte sich eine Gesellschaft überhaupt wünschen, die nach sozialer und ökologischer Gerechtigkeit strebt und die Debatte um soziale und ökologische Krisen demokratisch führen will?

Referent*innen sind Nina Scholz (Journalistin) und Sebastian Sevignani (Universität Jena), und sie werden von Ronja Morgenthaler moderiert.

Das Podium findet im Zoom-Raum mit ID 844 1433 4222 statt (ohne Anmeldung), und wird auch auf Youtube live übertragen werden.

13.12.2021 — Meldung zu Mobilität

Podium: ÖPNV 2.0 für die Region

von Max Bömelburg


Online-Podium am 13.01.2021, 18-20 Uhr. Wie sieht der sozial-ökologische Nahverkehr von morgen aus und welche Rolle spielt die Digitalisierung dabei? Eine Veranstaltung in Kooperation mit einer Aktivengruppe der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB).

Ein bloßer Ausbau des ÖPNV ist nicht genug um vom Auto wegzukommen, um eine echte Mobilitätswende zu erreichen. Wir müssen den ÖPNV neu denken. In den Städten sollten wir den klassischen ÖPNV mit Bikesharing, Carsharing und anderen Mobilitätsangeboten zusammenbringen. Digitale Tools und Plattformen sind dabei unverzichtbar, aber auch ein Ausbau des klassischen ÖPNV ist zentral. Diese werden zur Zeit jedoch noch viel zu oft von profitorientierten Unternehmen programmiert und verwaltet. Wie verhindern wir auch auf der einen Seite, dass eine „Auto first“-Politik die Klimakrise weiter verschärft und auf der anderen, dass am Ende große Tech-Konzerne danach streben Gestaltungsmacht über unsere Mobilität erlangen?

Auf dem Podium wollen wir diese Fragen diskutieren und eine Skizze eines ÖPNV 2.0 für die Region Leipzig/Halle wagen. Welche öffentlichen Verkehrsangebote könnten viele Menschen zum Umstieg vom privaten Auto zum ÖPNV bewegen? Welche Software müsste den Zugang steuern?

Auf Grund der Coronasituation planen wir das Podium als Livestream, sprich die Podiumsteilnehmer*innen werden sich unter 2G+ Bedingungen treffen und diskutieren. Ihr könnt per Zoom teilnehmen oder die Veranstaltung im Youtube-Livestream verfolgen.

Referent*innen sind Dominique Just (aktiv für die Mobilitätswende bei Robin Wood), Timo Daum (Sachbuchautor und Hochschuldozent), Markus Wellner (Verkehrswende und ÖPNV in der Aktiven-Gruppe Verdi bei den LVB) und Wolfgang Geißler (Co-Gründer und Sprecher von Einfach Einsteigen). Das Podium wird moderiert von Julia Kaiser (SDS Leipzig).

Das Podium ist kostenlos und findet online auf Zoom statt: https://us02web.zoom.us/j/82019787025

30.11.2021 — Artikel zu Logistik

Die „Anhängsel der Maschine“ wehren sich

von Hans-Christian Stephan


Zur Anwendung algorithmischer Kontrolle bei Amazon und dem Widerstand dagegen. Amazon gilt als der Musterbetrieb für den Einsatz neuer digitaler Kontrollmitteln. Der Konzern, der im Bereich der Datenverarbeitung, des Onlinehandels und zunehmend im Bereich des Warentransports bzw. der Warenlogistik agiert, gilt als Teil der „Avantgarde des digitalen Kapitalismus“ (u.a. Nachtwey & Staab 2015). Arbeiter*innen in verschiedenen Bereichen kritisieren, dass sie bei der Arbeit unter ständiger Kontrolle durch Algorithmen und diversen Überwachungstools stehen. Nichtsdestotrotz unterschätzen derzeitige Diagnosen zur Überwachung im digitalen Kapitalismus, dass Arbeiter*innen auch Subjekte sind, die sich gegen die digitale Überwachung durch das Management wehren. Möglichkeiten, sich gegen digitale Kontrolle zur Wehr zu setzen, möchte ich im Folgenden ausloten. Ich führte dafür Interviews mit dem Betriebsrat Erwin (1), der in einem Warenlager bzw. Fulfillment Center arbeitet, und Karl der im Bereich der Softwareentwicklung für Amazon tätig war. (2) Ziel des Beitrages ist es, dass auch andere Arbeiter*innen von den Erfahrungen der betriebsaktiven Amazon-Arbeiter*innen lernen können. Es geht darum die Diskussion um eine „Technopolitik von unten“ (Schaupp 2021) zu fördern.

04.10.2021 — Artikel zu Mobilität

Der Kampf um kommunale Mobilitätsplattformen

von Mark Herterich


Eine Erzählung von verfehlten digitalen Fortschrittsversprechen und der Privatisierung der Mobilität (Teil 1 von 2). Mobilitätsplattformen sind in der städtischen Mobilität gerade in aller Munde. Doch wohin führt uns die aktuelle Politik vieler Städte und Kommunen? Gerade wenn Digitalisierung ausschließlich als Fortschritt verstanden wird ohne die Auswirkungen kritisch und demokratisch zu diskutieren, finden wir uns am Ende in einer Sackgasse wieder. Eine Geschichte aus einer fiktiven Stadt: Alle Darstellungen in diesem Text sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind rein zufällig.

20.07.2021 — Meldung zu Logistik

Fortbildung: Wege aus der Gig Economy

von Anja Höfner


Online-Workshop am 17.9.2021, 10-18 Uhr. Emails, Online-Meetings, kollaborative digitale Anwendungen — das alles sind Bestandteile des digitalen Arbeitsalltags vieler Menschen, gerade seit der Corona-Pandemie. Doch die Digitalisierung von Arbeit geht noch viel weiter: Die zunehmende digitale Steuerung von Arbeitsabläufen in Warenlagern oder von Fahrradkurier*innen, die steigenden Überwachungsmöglichkeiten der Beschäftigten, die Vermittlung von (Gelegenheits-)Jobs über digitale Plattformen oder die Bewertung von Mitarbeiter*innen oder Kolleg*innen über digitale Anwendungen für sogenannte „360-Grad-Feedbacks“ sind Beispiele für Veränderungen in der Arbeitswelt, die durch digitale Technik erst möglich wurden. Während ihre Funktionsweise meist intransparent für die Beschäftigten ist, hat sie wiederum große Auswirkungen auf deren Arbeitsrealitäten. Nicht nur aus sozialer, sondern auch aus ökologischer Perspektive sind Veränderungen in der Logistik kritisch zu hinterfragen.

In der Fortbildung wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, wie hingegen digitale Technik gestaltet sein müsste, damit sie die Möglichkeit für selbstbestimmte Arbeit unterstützt. Welche Bedingungen müsste sie erfüllen, um sozialen, aber auch ökologischen Kriterien im Bereich der Liefer- und Lagerlogistik gerecht zu werden? Dafür lernen wir einerseits bereits vorhandene Initiativen und gelebte Alternativen für eine Neuorganisation der Logistik kennen. Daneben setzen wir uns mit bereits formulierten Forderungen für eine sozial-ökologische Gestaltung digitaler Technik auseinander und diskutieren weitere Transformationsstrategien wie gewerkschaftliche Organisierung und politische Regulierung.

Die Fortbildung richtet sich an alle Personen, die Interesse an dem Thema mitbringen, zum Beispiel Vertreter*innen aus Gewerkschaften oder dem gewerkschaftsnahen Feld, Multiplikator*innen aus der politischen Bildung, Vereinen, (Umwelt-)Verbänden und Stiftungen. Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Die Fortbildung ist kostenlos und findet online statt. Eine Anmeldung ist erforderlich.

21.06.2021 — Meldung zu Logistik

Podium: (Digitale) Transformation von Arbeit — Wege aus der Gig Economy

von Anja Höfner


Online-Veranstaltung am 23.6.2021, 18-20 Uhr. Emails, Online-Meetings, kollaborative digitale Anwendungen — das alles sind Bestandteile des digitalen Arbeitsalltags vieler Menschen, gerade seit der Corona-Pandemie. Doch die Digitalisierung von Arbeit geht noch viel weiter: Die zunehmende digitale Steuerung von Arbeitsabläufen in Warenlagern oder von Fahrradkurier*innen, die steigenden Überwachungsmöglichkeiten der Beschäftigten, die Vermittlung von (Gelegenheits-)Jobs über digitale Plattformen oder die Bewertung von Mitarbeiter*innen oder Kolleg*innen über digitale Anwendungen für sogenannte „360-Grad-Feedbacks“ sind Beispiele für Veränderungen in der Arbeitswelt, die durch digitale Technik erst möglich wurden. Während ihre Funktionsweise meist intransparent für die Beschäftigten ist, hat sie wiederum große Auswirkungen auf deren Arbeitsrealitäten. Wie müsste digitale Technik hingegen gestaltet sein, damit sie die Möglichkeit für gute Arbeit unterstützt? Welche Bedingungen müsste sie erfüllen, um sozialen, aber auch ökologischen Kriterien im Bereich der Liefer- und Lagerlogistik gerecht zu werden? Welche alternativen Ansätze, Vorschläge und gelebte Alternativen gibt es bereits für eine Neuorganisation der Logistik? Und wer sind die relevanten Akteure, die die notwendigen Veränderungen fordern, umsetzen und absichern? Wir werden diese Fragen diskutieren und gemeinsam überlegen, wie konkrete Transformationsstrategien von unten aussehen können und welche Rolle selbstorganisierte Initiativen dabei spielen.

Referent*innen sind Nathalie Szycher (foodsharing.de und Kanthaus Wurzen), Hans Stephan (Amazon Streiksolibündnis) und Moritz Altenried (Humboldt-Universität zu Berlin), und sie werden von Karin Zennig (ver.di Hessen) moderiert.

Das Podium findet im Zoom-Raum mit ID 863 6489 1402 statt (ohne Anmeldung), und wird auch auf Youtube live übertragen werden.

16.06.2021 — Artikel zu Logistik

Logistik zwischen Überwachung und Selbstbestimmung

von Anja Höfner, Max Bömelburg, Nicolas Guenot


Wie Steuerungssoftware Liefer- und Lagerlogistik verändert hat und wie sie neugestaltet werden können. In diesem Bereich des Projekts beschäftigen uns die Rolle digitaler Technik in der Gestaltung der Logistikbranche, speziell für den Bereich der Lager- und der Lieferlogistik, sowie deren Auswirkungen auf Arbeitsbedingungen. Zusammen mit Vertreter*innen aus Gewerkschaften, Wissenschaft, selbstorganisierten Betrieben und sozialen Initiativen haben wir uns Fragen des bisherigen Einflusses digitaler Technik in der Logistik und einer möglichen Neugestaltung im Sinne einer Regionalisierung von Wirtschaftskreisläufen gestellt. Hier wollen wir unsere Diskussionen aus den Seminaren, die wir gemeinsam durchgeführt haben, zusammenfassen.

26.05.2021 — Artikel zu Mobilität

ÖPNV 2.0

von Timo Daum


Welche Rolle digitale Technologien in der Neuerfindung des öffentlichen Nahverkehrs spielen können (Teil 2 von 2). Solange der ÖPNV nicht nutzerorientiert gestaltet ist, wird er nicht zur Verkehrswende beitragen. Doch wie könnte ein ÖPNV 2.0 aussehen und welche Rolle spielen darin digitale Technologien? Die Entstehung von Plattformen wie Uber, Sixt oder Googlemaps hat gezeigt, dass datengetriebene Dienste eine wichtige Innovation darstellen, um den öffentlichen Verkehr stärker an den Bedürfnissen der Kunden und Kundinnen zu orientieren. Wenngleich das Geschäftsmodell von diesen Dienstleistern auf vielen Ebenen abzulehnen ist, so kann Digitalisierung zu einer Reformierung der skandalösen Zustände des ÖPNV im Sinne einer guten Mobilität als Teil der Daseinsvorsorge beitragen.

12.05.2021 — Artikel zu Mobilität

Der ÖPNV ist das Hartz 4 der Mobilität

von Timo Daum


Warum sich der öffentliche Nahverkehr neu erfinden muss (Teil 1 von 2). Warum ist mit dem ÖPNV, wie wir ihn kennen, keine Verkehrswende zu machen? Er ist nicht kundenorientiert, sogar diskriminierend, nur auf den ersten Blick ökologisch vorteilhaft, und vor allem mit Blick auf die Zukunft nicht skalierbar, tritt auf der Stelle. Die Krise des ÖPNV ist durch Corona noch deutlicher geworden, er ist dringend reformbedürftig.

11.05.2021 — Meldung zu Mobilität

Podium: Mobility as a (Public) Service?

von Max Bömelburg


Online-Veranstaltung am 19.5.2021, 18-20 Uhr. Angesichts der Klimakrise sollen der Autoverkehr reduziert und ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr gestärkt werden. Die Mobilitätswende muss her, darin sind sich alle einig. Was macht sie aber aus? Viele reden von „Mobility as a Service“ und meinen damit, dass durch digitale Angebote unsere Mobilität effizienter, flexibler und nachhaltiger gestaltet wird. Mit einer einzigen App multimodale Mobilität zugänglich machen. Also einen Rufbus bestellen, anschließend ein Tramticket online lösen und die letzten Meter mit einem Leihfahrrad zurücklegen, das wäre die Zukunft. Aber welche Daten sind dafür nötig? Wem gehören sie? Und wie viel Ressourcen braucht diese App? Wir brauchen klare Kriterien, um den Einsatz digitaler Technik sozial und ökologisch gerecht zu gestalten. Sonst drohen immer mehr Verkehrsdaten unter die Kontrolle großer Techkonzernen zu gelangen, anstatt als kollektive Daten im Sinne einer Mobilitätswende eingesetzt zu werden. Wir müssen also herausarbeiten, wie digitale Plattformen den nötigen Aufbau eines „ÖPNV für alle“ unterstützen können. Könnte „Mobility as a Public Service“ eine Alternative sein? Dabei könnten öffentliche digitale Plattformen als Teil einer sozialen Infrastruktur der Mobilitätswende aufgebaut werden.

Referent*innen sind Anton Brokow-Loga (ILA Kollektiv und Bauhaus-Universität Weimar), Lena Schimmel (dystonse.org) und Timo Daum (Autor und Dozent).

Das Podium findet im Zoom-Raum mit ID 898 9923 7908 statt (ohne Anmeldung), und wird auch auf Youtube live übertragen werden.

22.04.2021 — Artikel zu Mobilität

Die sanfte digitale Neugestaltung der Mobilität

von Anja Höfner, Max Bömelburg, Nicolas Guenot


Was digitale Mobilitätsplattformen verändert haben und wie wir sie gestalten wollen. Der Einsatz digitaler Technik in der Gestaltung der städtischen Mobilität und die Rolle digitaler Plattformen als immer wichtigerer Zugangspunkt für verschiedene Mobilitätsangebote beschäftigten uns in diesem Bereich unseres Projekts. Gemeinsam mit Menschen, die in verschiedenen Bereichen aktiv sind — von der Techszene bis hin zur Ökobewegung, aus Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft — haben wir uns die Frage nach der Rolle digitaler Technik in der bisherigen Entwicklung der Mobilität und in einer kommenden Mobilitätswende gestellt. Hier wollen wir unsere Diskussionen aus den Seminaren, die wir gemeinsam durchgeführt haben, zusammenfassen.

22.04.2021 — Meldung

Unser Blog ist jetzt online!

von Anja Höfner, Max Bömelburg, Nicolas Guenot


Ein Ort für Ideen und Debatten rund um eine gemeinwohlorientierte digitale Technik. Im Rahmen dieses Projekts haben wir in Seminaren zusammen mit Aktiven aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften und der Techszene die Rolle der bisherigen Digitalisierung diskutiert. Dabei haben wir für die Bereiche Mobilität, Logistik und Kommunikation alternative Vorstellungen zum Einsatz digitaler Technik entwickelt. Die gemeinsam entwickelten Analysen, Kriterien und Strategien, die aus diesen Diskussionen entstanden sind, wollen wir jetzt mit einem breiteren Publikum debattieren und vertiefen. In dieser neuen Phase des Projekts ist jetzt unser Blog online. Hier wollen wir die erarbeiteten Inhalte und die spannenden Debatten in den drei Bereichen für alle zugänglich machen. Schaut doch öfter mal hier vorbei — wir werden regelmäßig neue Beiträge veröffentlichen und freuen uns auf viele verschiedene Perspektiven!